Malajube @ Chelsea. Wer solch wunderbar chaotische und unberechenbare Popmusik dermaßen enthusiastisch und sympathisch auf die Bühne zaubert, dem verzeiht man einfach alles.
Ein folgeschwerer Fehler, dieses Album einfach nur nebenbeigehört und -erwähnt zu haben. Keine Ahnung, was mich damals, nachdem ich "Tromp-L'Oeil" im September letzten Jahres - der Blogosphäre sei Dank - erstmals zu Ohren bekam, davon abgehalten hat, dieses kleine Wunderwerk nicht ausgiebigst in den Himmel zu loben. Mitunter wohl die Tatsache, dass mich das Gehörte anfangs doch etwas verwirrt, vielleicht sogar überfordert hat. Zuallererst, weil ich von den gesungenen Texten rein gar nichts verstand. Der Grund: Frankokanadische Band gibt Französischsprachiges zum Besten. Und schon stehe ich an. Doch nicht bloß deshalb erschien mir "Tromp-L'Oeil" anfangs nur schwer verdaulich. Ein derartiges Übermaß an Ideen, zusammengepfercht auf eine Spieldauer von gerade mal 42 Minuten (plus knapp achtminütiger Pre-Hidden-Track-Stille), kam mir bislang nur selten unter. Erst recht nicht im Genre der vermeintlich herkömmlichen Popmusik. Es durfte und darf immer noch nach Worten gerungen werden. [cityslang.com/ecards/malajube]
Ein netter Zufall, dass Malajube justament am Tag vor dem Release des nun auch im deutschsprachigen Raum nachgereichten "Tromp-L'Oeil" erstmals in Wien zu Gast waren. Was einem davor schützte, von der anstehenden Hype-Lawine überrannt zu werden. Dementsprechend angenehm die Stimmung vor Ort. Alle waren sie froher Erwartung, dass es ein großer Abend wird. Einer jener Sorte, der eben nicht Jedermann vergönnt ist. Nun ja, vielleicht hatte ich zu viel, gar das perfekte Konzert erwartet. Geworden ist es ein solches jedenfalls nicht. Gründe dafür gab es mehrere. Ich wiederhole mich gerne: Das Chelsea ist nicht meins. Auch deshalb, weil die Location soundtechnisch jedesmal kläglich scheitert, wenn es die angetretene Band etwas lauter mag. Und Malajube sind genau solch eine Band. Die noch dazu einen Soundmischer - man beachte: Jonny Greenwood-Double - hat, dem es am nötigen Feingefühl zu fehlen scheint, der trotz mehrmaliger Aufforderung von Sänger Julien nicht im Stande war, dessen doch etwas dünner Stimme mehr Saft zu gönnen. Nein, perfekt ist anders.
Nun stellt sich im Falle eines Malajube-Konzertes jedoch die Frage, ob Perfektionismus überhaupt von Nöten ist. Was sich allein damit beantwortet, dass es das Quintett aus Quebec trotz zweifelhaftem Drumherum schaffte, dem Wiener einen wenn schon nicht großen, dann zumindestens gelungenen Abend zu bescheren. Weil es sich in diesem Fall doch um eine jener Live-Bands handelte, die mit wahrlich überschäumender Spielfreude zu überzeugen wusste. Hier stimmte der Einsatz, hier stimmte die Begeisterung. Fünf junge Musiker, die 70 Minuten lang dermaßen inbrünstig ihre Musik zum Besten geben, bekommt man nicht oft zu Augen und Ohren. Wen interessierte da noch, dass die traumhaft komplexen Songstrukturen von "Tromp-L'Oeil" auf Platte besser zur Geltung kommen. Und so stellten Malajube bei ihrem Auftritt erst gar nicht den Anspruch auf den Punkt zu kommen und setzten stattdessen bewusst auch gleichermaßen Betörendes wie Ohrenbetäubendes. Ein wunderbar verrückter und unendlich sympathischer Haufen. Malajube gehören einfach mit Lob überschüttet.
Malajube
03.05.2007 - Chelsea, Wien.
[malajube.com] [myspace.com/malajube]
[Y2K+6: FORGOTTEN TREASURES]
Ein folgeschwerer Fehler, dieses Album einfach nur nebenbeigehört und -erwähnt zu haben. Keine Ahnung, was mich damals, nachdem ich "Tromp-L'Oeil" im September letzten Jahres - der Blogosphäre sei Dank - erstmals zu Ohren bekam, davon abgehalten hat, dieses kleine Wunderwerk nicht ausgiebigst in den Himmel zu loben. Mitunter wohl die Tatsache, dass mich das Gehörte anfangs doch etwas verwirrt, vielleicht sogar überfordert hat. Zuallererst, weil ich von den gesungenen Texten rein gar nichts verstand. Der Grund: Frankokanadische Band gibt Französischsprachiges zum Besten. Und schon stehe ich an. Doch nicht bloß deshalb erschien mir "Tromp-L'Oeil" anfangs nur schwer verdaulich. Ein derartiges Übermaß an Ideen, zusammengepfercht auf eine Spieldauer von gerade mal 42 Minuten (plus knapp achtminütiger Pre-Hidden-Track-Stille), kam mir bislang nur selten unter. Erst recht nicht im Genre der vermeintlich herkömmlichen Popmusik. Es durfte und darf immer noch nach Worten gerungen werden. [cityslang.com/ecards/malajube]

Nun stellt sich im Falle eines Malajube-Konzertes jedoch die Frage, ob Perfektionismus überhaupt von Nöten ist. Was sich allein damit beantwortet, dass es das Quintett aus Quebec trotz zweifelhaftem Drumherum schaffte, dem Wiener einen wenn schon nicht großen, dann zumindestens gelungenen Abend zu bescheren. Weil es sich in diesem Fall doch um eine jener Live-Bands handelte, die mit wahrlich überschäumender Spielfreude zu überzeugen wusste. Hier stimmte der Einsatz, hier stimmte die Begeisterung. Fünf junge Musiker, die 70 Minuten lang dermaßen inbrünstig ihre Musik zum Besten geben, bekommt man nicht oft zu Augen und Ohren. Wen interessierte da noch, dass die traumhaft komplexen Songstrukturen von "Tromp-L'Oeil" auf Platte besser zur Geltung kommen. Und so stellten Malajube bei ihrem Auftritt erst gar nicht den Anspruch auf den Punkt zu kommen und setzten stattdessen bewusst auch gleichermaßen Betörendes wie Ohrenbetäubendes. Ein wunderbar verrückter und unendlich sympathischer Haufen. Malajube gehören einfach mit Lob überschüttet.
Malajube
03.05.2007 - Chelsea, Wien.
[malajube.com] [myspace.com/malajube]
[Y2K+6: FORGOTTEN TREASURES]
wasix - 10. Mai, 13:12 - [2007 Konzerte]