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"Hot Fuzz" bietet Referenzen ohne Ende. Was an Tarantino erinnert, ohne jedoch an dessen Coolness heranzureichen. Das Qualitätssiegel "British Humour" hat andere Vorzüge. OF-Plicht!

Hot Fuzz: Nick Frost - Simon Pegg.

"Bad Boys", "Die Hard", "Lethal Weapon" und - nicht zu vergessen: - "Point Break" gehören zu den offensichtlichsten Hommagen. Jenen, wo der Filmtitel selbst des Öfteren erwähnt oder Szenen daraus eindeutig nachgestellt werden. Bei "Hot Fuzz" gibt es allerdings noch mehr zu entdecken, offenbart sich dieser Streifen beim genaueren Hinsehen doch als Sammelbecken von äußerst geschickt dazwischengestreuten, auf den ersten Blick aber nicht immer gleich zuordenbaren Anspielungen auf altbekannte Actionstreifen. Da scheitert selbst der berüchtigste aller Genre-Nerds. Zu viele, zu schnell hintereinander "abgefeuerte" Referenzen. Manches mag einem zwar gleich bekannt vorkommen, die Erleuchtung lässt zumeist dann aber doch auf sich warten. Hin und wieder führt endloses Hinterhergrübeln zur erfolgreichen Rückbesinnung. Der einfachere Weg ist hingegen das Nachlesen. Inklusive darauffolgendem zweiten Kinobesuch. Um Hinweise in Richtung "Dirty Harry", "Straw Dogs", "Taxi Driver" oder "The Omen" auch wirklich einordnen zu können.

"Just before Danny joins Nick in the thief chase in the supermarket, he puts a DVD back in a basket. The DVD cover of "Shaun Of The Dead" can be seen, renamed "Zombie Party" and with a sticker over Simon Pegg's face." Eine dieser Anspielungen, die einem, wenn man nicht genau aufpasst, durchaus entgehen kann. Genau: Jene britische Zombie-Persiflage, die 2004 aufgrund der cleveren Mischung aus Horror und schwärzestem Brachialhumor zum Überraschungserfolg wurde. Eine Huldigung, die - sei sie auch noch so dezent plaziert - Sinn macht. Stichwort: Selbstreferenz. Immerhin waren bei "Shaun Of The Dead" und "Hot Fuzz" derselbe Regisseur und dieselben Hauptdarsteller am Werk. Ein bewährtes Team, das beim zweiten Anlauf zwar vom Horror- zum Cop-Genre übergelaufen, sich dabei aber selbst treu geblieben ist. Einmal britischer Humor, immer britischer Humor. Man beachte die Kurzauftritte der Herren Freeman, Coogan und Nighy. Ebenso wie den etwas längeren von Ex-Bond Timothy Dalton. Cate Blanchett und Peter Jackson? Angeblich.

"Hot Fuzz" erzählt von dem Londoner Superpolizisten Nicholas Angel (Simon Pegg), der aufgrund seines allzu überschwänglichen Ehrgeizes in das idyllische Dörfchen Sandford abkommandiert wird. Gemeinsam mit dem etwas schwerfälligen und noch gutgläubigeren Danny Butterman (Nick Frost) muss er vor Ort ein Team bilden und für Recht und Ordnung sorgen. Was an Angels Psyche nagt, auch deshalb, weil er im friedlichsten Kaff Englands gelandet zu sein scheint. Die Verbrecherrate ist gleich Null. Nichts Unrechtes weit und breit. Einzig eine sich häufende Anzahl tötlich endender Unfälle. Alles bloß Zufälle? Angel sieht das anders und vermutet dahinter eine Serie von Verbrechen. Wogegen sich die Landbevölkerung wehrt, Angels Vorgehen gar ins Lächerliche zieht. Der Vorzeigebulle kapituliert. Vorerst. Denn der Rachefeldzug eines Sergeant Angel geht ans Eingemachte. Und das ist in diesem Fall mit Sicherheit keine Floskel. Vielmehr der abgedrehteste und unterhaltsamste Showdown, der einem dieses Jahr bislang auf der Kinoleinwand begegnet ist. Wahrlich ein Finale Furioso. It's up to you, Mr. Tarantino and Mr. Rodriguez.

Hot FuzzHot Fuzz
Regie: Edgar Wright.
Mit Simon Pegg, Nick Frost, Bill Bailey.
15.06.2007


[hotfuzz.com] [imdb.com]

[Review: Shaun Of The Dead - Edgar Wright]

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