...hinterleuchtet das Leben des wahrscheinlich größten britischen Komödianten der Filmgeschichte. Ein aufwendig gedrehtes Biopic, das Lust auf all die alten Klassiker macht.
Peter Sellers war eine brillanter Komiker. Noch heute zaubern seine Filme ein Schmunzeln auf mein Gesicht. Der schusselige Inspektor Clouseau in "The Pink Panther". Seine Auftritte als US-Präsident, britischer Offizier und deutscher Bombenbauer in Stanley Kubricks Kriegsgroteske "Dr. Strangelove". Oder der tolpatschige, indische Möchtegern-Schauspieler in "Der Partyschreck". Nicht zu vergessen einen seiner letzten Filme, die Politsatire "Being There", wo Peter Sellers für die Darstellung des einfältigen und kinderlieben Gärtners Mr. Chance zum zweiten Mal nach "Dr. Strangelove" für einen Oscar nominiert wurde. Bekommen hat er das Goldmännchen auch in diesem Fall nicht. Unverständlicherweise.
Peter Sellers war Workaholic und Universalgenie in einer Person. So spielte er in knapp 30 Jahren in über 70 Filmen mit. Teilweise sogar in Doppel- oder Dreifach-Rollen. Dabei war es vor allem seine ungeheure Wandlungsfähigkeit, die ihn und seine Filme so einzigartig machten. Innerhalb weniger Momente war er im Stande zwischen unterschiedlichsten Akzenten und Stimmen zu wechseln. Egal welche Rolle, Peter Sellers blieb stets glaubhaft. Das galt genauso für den französischen Inspektor wie für den amerikanischen Präsidenten. Und das wohlbemerkt als urtypischer Brite.
"I'm a classic example of all humorists - only funny when I'm working."
"The Life And Death Of Peter Sellers" lässt die große Karriere des komischen Genies nun nochmals Revue passieren. Dabei wird jedoch nicht nur die Erfolgsgeschichte erzählt, sondern auch all die Schattenseiten seiner Person aufgezeigt. Denn im Privatleben war Sellers nur selten ein lustiger Geselle. Vielmehr ein richtiger Kotzbrocken. Es machte fast den Anschein, dass er jeden Menschen vertreiben wollte, der ihm zu nahe kam. Das zeigte sich beim Umgang mit seinen Kindern, ebenso wie bei seiner ersten Ehefrau Anne (Emily Watson), die er nicht bloß einmal betrog.
Obwohl er aufgrund seiner Popularität Erfolg bei schönen Frauen hatte - wie beispielsweise bei der schwedischen Sexikone Britt Ekland (Charlize Theron) - und von Kritikern gefeiert wurde, stellte sich bei Peter Sellers niemals Selbstzufriedenheit ein. Im Gegenteil. Seine größten Erfolge wurden von ihm angezweifelt. Vor allem mit seiner berühmtesten Filmfigur - dem Inspektor Clouseau in "The Pink Panther" - konnte er sich nie so recht anfreunden. Sein Ziel war es stets weg vom Klaumauk zu kommen und als Charakterdarsteller ernst genommen zu werden.
"There used to be a me behind the mask, but I had it surgically removed."
Regisseur Stephen Hopkins zeigt mit "The Life And Death Of Peter Sellers" gekonnt die Höhen und Tiefen im Leben des Ausnahmeschauspielers. Dabei hat er mit Geoffrey Rush auch einen bestechenden Hauptdarsteller vorzuweisen. Rush als Sellers ist zweifelsohne eine gelungene Besetzung. Ich kann mir jedenfalls keinen passenderen Schauspieler für diese Rolle vorstellen. Sein Talent in Biopics ist ohnehin ausreichend bekannt. Man denke nur an David Helfgott in "Shine". Oder an seine Darstellung des Marquis De Sade in "Quills". Peter Sellers lag da wohl irgendwo dazwischen. Zwischen Wahnsinnigen und Schürzenjäger.
Gestorben ist Peter Sellers am 24. Juli 1980 in London. Im Alter von nur 55 Jahren ereilte ihn das Schicksal so vieler, die einfach nicht genug bekommen können: Nachdem er bereits mehrere überlebt und ignoriert hatte, erlag er einem weiteren, letzten Herzinfarkt. Sein Tod spielt in "The Life And Death Of Peter Sellers" allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Hopkins stellt vielmehr das Leben als sein Sterben in den Vordergrund. Ob all das Gezeigte allerdings wirklich so abgelaufen ist wie in diesem Film gezeigt wird, ist natürlich zu bezweifeln, im Grunde aber auch nicht wirklich wichtig. Hauptsache es unterhält. Und das tut dieser Streifen. Passend dazu die äußerst gelungene Schlussszene, wo der Zuseher gemeinsam mit Peter Sellers dessen letzte Momente auf dem Bildschirm eines Fernsehgerätes betrachtet. Danach schaltet Sellers den Apparat aus und macht sich auf den Weg in seinen Wohnwagen. Den Zutritt gewährt er uns allerdings nicht mehr. Aus. Ende. Abspann.
Übrigens: Ende September dieses Jahres soll ein Remake von "The Pink Panther" mit Steve Martin in der Hauptrolle in die Kinos kommen. Wen’s interessiert... Ich halte mich jedenfalls lieber an das Original.
[Best Sellers im Gartenbaukino]
The Life And Death Of Peter Sellers
Regie: Stephen Hopkins.
Mit Geoffrey Rush, Emily Watson, Charlize Theron.
10.06.2005 / DVD (OF)
[petersellersthemovie.com]

Peter Sellers war Workaholic und Universalgenie in einer Person. So spielte er in knapp 30 Jahren in über 70 Filmen mit. Teilweise sogar in Doppel- oder Dreifach-Rollen. Dabei war es vor allem seine ungeheure Wandlungsfähigkeit, die ihn und seine Filme so einzigartig machten. Innerhalb weniger Momente war er im Stande zwischen unterschiedlichsten Akzenten und Stimmen zu wechseln. Egal welche Rolle, Peter Sellers blieb stets glaubhaft. Das galt genauso für den französischen Inspektor wie für den amerikanischen Präsidenten. Und das wohlbemerkt als urtypischer Brite.
"I'm a classic example of all humorists - only funny when I'm working."
"The Life And Death Of Peter Sellers" lässt die große Karriere des komischen Genies nun nochmals Revue passieren. Dabei wird jedoch nicht nur die Erfolgsgeschichte erzählt, sondern auch all die Schattenseiten seiner Person aufgezeigt. Denn im Privatleben war Sellers nur selten ein lustiger Geselle. Vielmehr ein richtiger Kotzbrocken. Es machte fast den Anschein, dass er jeden Menschen vertreiben wollte, der ihm zu nahe kam. Das zeigte sich beim Umgang mit seinen Kindern, ebenso wie bei seiner ersten Ehefrau Anne (Emily Watson), die er nicht bloß einmal betrog.
Obwohl er aufgrund seiner Popularität Erfolg bei schönen Frauen hatte - wie beispielsweise bei der schwedischen Sexikone Britt Ekland (Charlize Theron) - und von Kritikern gefeiert wurde, stellte sich bei Peter Sellers niemals Selbstzufriedenheit ein. Im Gegenteil. Seine größten Erfolge wurden von ihm angezweifelt. Vor allem mit seiner berühmtesten Filmfigur - dem Inspektor Clouseau in "The Pink Panther" - konnte er sich nie so recht anfreunden. Sein Ziel war es stets weg vom Klaumauk zu kommen und als Charakterdarsteller ernst genommen zu werden.
"There used to be a me behind the mask, but I had it surgically removed."

Gestorben ist Peter Sellers am 24. Juli 1980 in London. Im Alter von nur 55 Jahren ereilte ihn das Schicksal so vieler, die einfach nicht genug bekommen können: Nachdem er bereits mehrere überlebt und ignoriert hatte, erlag er einem weiteren, letzten Herzinfarkt. Sein Tod spielt in "The Life And Death Of Peter Sellers" allerdings nur eine untergeordnete Rolle. Hopkins stellt vielmehr das Leben als sein Sterben in den Vordergrund. Ob all das Gezeigte allerdings wirklich so abgelaufen ist wie in diesem Film gezeigt wird, ist natürlich zu bezweifeln, im Grunde aber auch nicht wirklich wichtig. Hauptsache es unterhält. Und das tut dieser Streifen. Passend dazu die äußerst gelungene Schlussszene, wo der Zuseher gemeinsam mit Peter Sellers dessen letzte Momente auf dem Bildschirm eines Fernsehgerätes betrachtet. Danach schaltet Sellers den Apparat aus und macht sich auf den Weg in seinen Wohnwagen. Den Zutritt gewährt er uns allerdings nicht mehr. Aus. Ende. Abspann.
Übrigens: Ende September dieses Jahres soll ein Remake von "The Pink Panther" mit Steve Martin in der Hauptrolle in die Kinos kommen. Wen’s interessiert... Ich halte mich jedenfalls lieber an das Original.
[Best Sellers im Gartenbaukino]

Regie: Stephen Hopkins.
Mit Geoffrey Rush, Emily Watson, Charlize Theron.
10.06.2005 / DVD (OF)
[petersellersthemovie.com]
wasix - 20. Apr, 00:25 - [2005 Filme]